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RPC 2009 – Bericht vom Team „CAFE GENERALS“ / Walter Kresse-Peyer

Sonntag 12.04.2009

Um 7:00 sind wir schon aufgestanden damit wir noch die Restlichen Aufgaben erledigen konnten, wie z. B. Einkaufen, Startnummernmontage, Strecktau montieren, Stromversorgung für GPS am Steuerstand verlegen, abkleben verschiedener scharfkantiger Teile usw. Um 8:30 sind wir zur Kaiserschmarrenparty ins Marinarestaurant mit anschließenden Briefing um 10:00 gegangen. Nach dem Briefing mussten nur mehr die Schiffspapiere vom Marinaoffice geholt werden, Dauer ca. 2 Stunden (Kroatiens Bürokratie lässt zu wünschen übrig!!). Ausgelaufen wurde um 12:00, bis 14:00 mussten wir am Start auf Höhe Sv. Petar sein. Der Startschuss fiel um 14:20, Startrichtung war Süd bis zu einer Wendeboje um die dann in Richtung Nord gewendet wurde. Um 24:00 waren wir kurz vor Dugi Otok.

Montag 13.04.2009
Die erste Wertungslinie (Dugi Otok North) erreichten wir um 04:40, darauf folgend ging es Richtung Süden zu Zweiten Wertungslinie (Mulo). Auf dem Weg dorthin riss uns der Spi im Top. Eine Blitzaktion wurde gestartet: der Rene wurde auf den Mast gezogen um die Reste mit Fall zu bergen, nach zehnminütiger Reparatur war der Spi wieder im Einsatz. Mit Vollgas ging es weiter um verlorene Zeit wieder gut zu machen. Die Wellen waren nicht magenfreundlich, ca. um Mitternacht gingen wir durch die Wertungslinie in Bisevo-Vis.

Dienstag 14.04.2009
Die Strecke Vis Richtung Palagruza wurde zum Krimi. Als einziges Team wählten wir den direkten Weg um den Spi zu schonen und fuhren durch die Nacht im Butterfly mit Ausgebäumter Genua. Die Platzierung konnten wir nicht halten aber dafür hielt der Spi welchen wir noch dringend brauchten. Den Palagruza sahen wir um 7:00 mit Sonnenaufgang. Zu diesem Zeitpunkt bekamen wir ein SMS das wir an letzter Stelle liegen würden (Fehlmeldung), eine Kontrolle war wegen Trackingausfall nicht möglich. Die Stimmung war am ende. Nach einminütiger Trauerminute entschlossen wir eine Aufholjagd mit neuer Taktik zu starten. Wir fuhren mit Spi einen direkteren Weg und kamen im Süden von Mlijet ins Hauptfeld. Alle Schiffe waren an einem Fleck versammelt, es schien als würde ein Neustart der Regatta sein. Im Kanal von Mlijet haben wir uns für die Mitte entschieden und wiederum mit Spi Platze gutmachen können um Mitternacht waren wir am Südwestlich von Korcula.

Mittwoch 15.04.2009
Weiter Richtung Nordwest, die Zeit in den Morgenstunden war wieder etwas nervenaufreibend den die Flaute lies wieder nur ein Wettdümpeln zu, welches dann in so genanntes Leichtwind segeln mit 3Kn überging. Über die Wertungslinie Korcula fuhren wir dann um 8:44 mit 6 Kn und darauf folgend wieder ein Loch mit 2-3 Kn. An der Wertungslinie Hvar um 13:09 hatten wir wieder richtig Wind der dann Nordöstlich von Hvar auf West drehte und uns mit anfänglichen 5-6 Kn bis späteren 8-9 Kn Richtung Zirje beförderte. Nach Sonnenuntergang war es dann vorbei mit diesem Tempo, leichte Thermiken an der Südwestseite bewegten uns nur mehr mit 1-3 Kn bis ans ende von Zirje wo wir um 24:00 zum stehen kamen.

Donnerstag 16.04.2009
Dieser Tag begann wie ein Thriller, die finstere Nacht, windstill, lautlos als würde das die Ruhe vor dem Sturm sein. Einige Fischerbote sowie unser Safety-Team zogen schleichend vorüber. Die einzigen Gedanken die uns fast zur Verzweiflung brachten waren: wie lange dauert es noch bis ins Ziel, halten wir die Platzierung, war die Entscheidung richtig an der Außenseite von Zirje zu fahren? Eines war klar, die Elba von Luschnig Werner war nicht mehr zu holen aber können wir uns gegen die Malta mit Laufer Reinhard und der Sardinia mit Schindler Stefan wehren? Um 2:09 kam die rettende Briese die uns mit Spi einen aerodynamischen sowie auch moralischen Vortrieb gab. Pünktlich um 6:00 ist es erneut vorbei mit der Fortbewegung. Wir hatten das Ziel in Sicht und versuchten jeglichen Hauch der nur irgendwie Spürbar (oder auch nur Einbildung) war auszunutzen. Der Zielsprint hatte eine Distanz von 2,5 SM mit einem Tempo von 0,7-1,3 Kn. Das Ziel erreichten wir als 2. in der Dufour 44 Performance Klasse und als 12. in der Gesamtwertung am 16.04.2009 um 8:03:24 nach 3 Tage 17 Stunden 48 Minuten 55 Sekunden, 386 SM mit einem Durchschnitt von ca. 4Kn. Die offizielle Dauer laut Wertungsliste ist 89 Std. 38 Min. 18 Sec.

Das Rennen um den Palagruza ist leider zu Ende, aber jedes Ende hat zur Folge, etwas Neues zu starten. Somit beginnen bei uns schon die Vorbereitungen auf den Round-Palagruza-Cannonball-2010!!!! Und wir werden wieder kämpfen und alles Erdenkliche tun um unseren Gegnern das Siegen zu erschweren.

Happy Sailing wünscht euch Walter Kresse-Peyer und das Offshore-Racing-Team Cafe-Generals.
racing.cafegenerals.at/racingteam/