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Team Christian Muschick - Mario Müller Stefan Mayerböck, Markus Michaelis, Susanna Holmström, B46 ROCKY

Team Christian Muschick - Mario Müller Stefan Mayerböck, Markus Michaelis, Susanna Holmström, B46 ROCKY

Team Christian Muschick - Mario Müller Stefan Mayerböck, Markus Michaelis, Susanna Holmström, B46 ROCKY

Nach 2,5 Jahren CoV bedingter Pause war die Motivation für das RPC besonders hoch! Diese Regatta ist nicht nur für mich, sondern für sehr viele Teilnehmer ein besonderes Highlight und das aus vielen Gründen! Sie ist vollkommen auf sportlicher und kollegialer Fairness aufgebaut, was in Kombination mit Einheitsklassen und einem anspruchsvollem Kurs zu einer Jahreszeit, die herausfordernde Bedingungen erwarten lässt zu einer großartigen Mischung und einzigartigen Stimmung führt! Außerdem ist das RPC eine Veranstaltung bei der man das Herzblut und unermüdliche Engagement des Veranstalters spürt und nicht das Gefühl hat, dass es um Nenngelder und Profit geht! Es ist somit sowohl von der Konzeption, Organisation und Durchführung als auch von der seglerischen Herausforderung eine großartige Veranstaltung!

Ein Wermutstropfen für uns (und viele andere Crews) war die - leider notwendige - Beschränkung der sportlicheren B41S Klasse auf letztendlich 9 Boote. Die B46 hat hier leider keinen adäquaten Ersatz bieten können. War schon die Beschränkung auf Genacker statt Genacker und Spi als Zusatzsegel eine enttäuschende Einschränkung, so machen das Rollsegel und die unterdimensionierte Ruderanlage diesen Bootstyp, der gleich ohne Navigationstisch auskommt wirklich zu einer reinen Badeplattform. Damit bei einer Regatta an den Start zu gehen hat sich angefühlt wie mit einem Skoda Fabia mit 51 PS bei einem Autorennen an den Start zu gehen. Gerade bei Leichtwind gibt das Boot sehr wenig Feedback und macht das Steuern extrem schwierig (wobei sich hier natürlich die Spreu vom Weizen trennen kann 😉 ). Es war somit von vornherein zu erwarten, dass es zu einem "Europa der zwei Geschwindigkeiten" kommen würde und die B46 wohl nur bei entsprechend viel Wind mithalten bzw. die zusätzliche Länge als Vorteil ausspielen können würde.

Umso enttäuschender war dann der Wetterbericht, der mit Herannahen des Starts zunehmend Gewissheit gebracht hat, dass es sich wohl zu einer untypischen Leichtwindregatta entwickeln würde. Die Chancen die volle Strecke mit einer B46 ins Ziel zu schaffen waren am Vortag des Starts wohl nicht einmal mehr für die größten Optimisten gegeben. Auch die Startverschiebung kam dann nicht unerwartet und wurde bei uns von einem Crewmitglied noch als Gelegenheit Schwimmen zu gehen genutzt. Sehr oft war über die ganze Regatta immer wieder der geflügelte Spruch aus einer unserer Vorbesprechungen "Was Dich bei der RPC fertig macht ist die Kälte!" auf nicht "ganz" ernstgemeinte Art zu hören.

Als es dann endlich losging war die Leichtwindkreuz natürlich ein gefundenes Fressen für die 41er Flotte sich an die Spitze zu setzen, was auch sofort passiert ist. Wir sind leider nicht sehr gut weggestartet, haben aber durch unsere Kurswahl und taktischen Entscheidungen in der ersten Nacht wieder Boden gutmachen können um dann leider erneut vor Vis zurück zu fallen. Am Trainingstag war unser Genua Fall gerissen und somit hatten wir noch zu wenig Erfahrung für den idealen Trim um unser Boot entsprechend ins Laufen zu bringen. Im idealen Einsatzbereich des Genackers hat sich auch gezeigt, dass die doch deutlich größere Segelfläche der B46er Genacker zu den B41er Genackern hier doch Vorteile gebracht hat und so konnte sich die 41er Flotte nicht weiter absetzen. Kritisch für die Regatta erwies sich jedoch das Timing für die Rundung des Leuchtfeuers Glavat. Während hier der hintere und mittlere Teil der Flotte (wo wir uns in einer guten Nachtfahrt aus dem hinteren Teil wieder ins vordere Mittelfeld vorarbeiten konnten) vor Glavat wieder in eine Flaute kam, ist das vordere Drittel (die B41er Flotte und 4 B46er) noch gut vorangekommen. Auch wenn dann die restliche B46er Flotte nochmals etwas Wind bekommen hat, wurde sie weiter aufgespalten um dann vor und nach Palagruza in einer nervenaufreibenden und fast völligen Flaute stecken zu bleiben. In einem langen Kampf endlich durch Bisevo durchzukommen konnte das hintere Feld wieder Anschluss finden. Als dann endlich wieder brauchbarer Segelwind aufkam wurde es so nochmals zu einem spannenden Matchrace im Hauptfeld der 46er Flotte aus dem sich nur 4 Boote mit den 41ern vorab abgesetzt hatten. Dabei konnten wir nochmals Terrain gutmachen und uns in diesem Feld auf den 3en (und somit insgesamt in der 46er Wertung 7en) Platz vorarbeiten bis um 5 Uhr in der Früh für uns wie auch für die meisten anderen Crews der 46er Klasse die Regatta vorbei war.

Auch wenn es enttäuschend war trotz Bahnverkürzung nicht ins Ziel gekommen zu sein und das erhoffte Starkwind Segeln leider nicht stattgefunden hat (es war die erste RPC für uns, bei der wir über die ganze Wettfahrt kein einziges mal ans Reffen gedacht hätten!), war die Stimmung an Boot wie immer ausgezeichnet und wir freuen uns alle bereits sehr auf April und hoffentlich einen Start in einer wieder größeren B41er Flotte. Dabei wäre es auch toll, wenn die Richtung im Uhrzeigersinn beibehalten würde um dann auch hoffentlich wirklich die ganze Runde ohne Bahnverkürzung in diese Richtung segeln zu können!

Team Christian Muschick - Mario Müller, Stefan Mayerböck, Markus Michaelis, Susanna Holmström
B46-EHK, 58 - ROCKY
Bericht: Mario Müller
Fotos: Markus Michaelis, Mario Müller